Topic: DC Filter Analog Input (ADI-2/4 Pro)
Bei meinem ADI-2/4 Pro ist mir aufgefallen, dass wenn ich am analogen Eingang das DC Filter "RME" abschalte, bis 25 Hz ein Peak bis -85,2 dB entsteht. Hauptsächlich scheint es den rechten Kanal zu betreffen.
LEFT
-99,1 dB
RIGHT
-85,2 dB
Es macht keinen Unterschied, ob ich etwas am analogen Eingang angeschlossen habe oder nicht.
Ist das Verhalten normal?
Vermutlich ja, wenn ich einen Blick in das Handbuch werfe:
DC und Erfassung sehr tiefer Frequenzen
Audio-AD-Wandler besitzen immer ein DC-Filter, da die ADCs mit einer festgelegten Vorspan-
nung arbeiten (VCOM), und jede Abweichung davon zu einer Verschlechterung der Wandlung.
Eine extern zugeführte Gleichspannung würde genau das bewirken. In allen Pro verhindern zwei
unipolare Nichicon Audio-Elkos, direkt an der Eingangsbuchse, das Eindringen externer Gleich-
spannung. Der Rest des analogen Signalwegs ist DC-gekoppelt, um eine möglichst niedrige
Grenzfrequenz und Phasenabweichung zu erhalten.
Die Kombination von relativ hochohmigem Eingang (47 kOhm) mit 47 μF Koppelkondensatoren
führt zu einer extrem tiefen Grenzfrequenz von (berechneten) 0,07 Hz.
Der ADI-2/4 Pro SE kann diese niedrige Grenzfrequenz auch tatsächlich effektiv nutzen - viele
andere Wandler könnten das nicht, denn der analoge Eingangsteil weist einen geringen DC-
Offset auf, der vom ADC erfasst wird, und sich im aufgenommenen Audiosignal als fester DC-
Anteil zeigt. Wird dieser zu hoch kommt es zu Klickgeräuschen am Anfang, Ende, beim Editieren
etc. Der ADI-2/4 Pro SE wird im Werk auf minimalen DC-Offset abgeglichen, typisch -90 dBFS –
Problem gelöst.
Der DC-Offset wird üblicherweise auf digitaler Ebene über einen High-Pass mit 1 Hz Grenzfre-
quenz innerhalb des ADC beseitigt. Der ADC des ADI-2/4 Pro SE bietet jedoch kein solches Filter.
Daher wird ein von RME entwickeltes Filter im FPGA verwendet, welches eine Grenzfrequenz
unter 0,5 Hz und sehr geringe Phasenabweichung aufweist. Dieses ist per Default aktiv. Der DC-
Anteil sinkt damit auf unter -130 dBFS.
Könnte das LNI-2 DC das Thema lösen, oder macht es Sinn das Filter immer eingeschaltet zu lassen?