Haben Sie die Third Party Extensions per Boot ins Recovery freigeschaltet, wie im Readme etc ausführlich erläutert? Klingt nicht so...

https://www.rme-audio.de/rme-treiber-macos.html

Das hat damit doch nichts zu tun.
1. Treiber / kernel module / 3rd party Extensions (oder wie auch immer) werden immer beim Booten oder on-demand geladen.
2. Es ist ein Sicherheitsfeature, das Apple irgendwann mal eingeführt hat bzw einführen musste.

Alles was nicht fest in den Betriebssystemkern reincompiliert werden kann, muss modular als einzelner Treiber / kernel modul vorliegen und zweckmäßigerweise direkt beim booten (je nach dem, um was es sich handelt) oder später "on demand" nachgeladen werden.

Kannst schlecht erwarten, dass RME und andere Firmen ihre Sources / "intellectual property" an Apple oder Microsoft rausgeben. Deshalb gibt es halt separate Treiber, die zusätzlich installiert werden müssen und nach dem Laden des Betriebssystems Stück für Stück - teils auch in bestimmter Reihenfolge - geladen werden.

Da Sicherheit heutzutage in aller Munde ist und sich auch Apple keine Blöße geben kann, ein System unsicher auszuliefern, hat sich Apple halt irgendwann dazu entschlossen, die Systeme per default so zu installieren, dass diese sogenannten 3rd Party Extensions (kernel module / Treiber) erstmal nicht geladen werden dürfen.

Dazu musst Du als verantwortlicher Systembetreiber erstmal Dein OK dazu geben, das Laden von 3rd party Treibern / Modulen zu gestatten. Wie das geht, das hat RME dokumentiert (siehe das PDF). Und das ist ja nun wirklich nicht viel und muss vermutlich auch nur einmal gemacht werden.

Und das ist auch gut so, weil dieser Code beim Booten mit höchsten System Privilegien ausgeführt wird und somit jede erdenkliche Möglichkeit hätte, sowohl die Sicherheit Deines Systems (oder andere im Netzwerk) zu kompromittieren oder sogar Systeme unbrauchbar zu machen.

> Okay krass. Das heißt Windows war massiv unsicher?

Nein, so kannst Du das nun auch nicht sehen.

Letzten Endes stellt doch im Grunde genommen
- jedes zusätzlich installierte Programm oder
- jedes besuchte Webseite
eine potentielle Gefahr dar. Was weißt Du schon genau, was das Programm macht ?!
Und Internet Verbindung haben wir doch nun schon alle.
Firewall Systeme blockieren meistens nur Verbindungsaufbau von außen, aber nicht von innen heraus.

Aber irgendwo muss man halt Kompromisse eingehen.
Das Signieren von Treibern oder das "erstmal nicht erlauben" wie beim Apple sind letzten Endes alles Maßnahmen, um erstmal nicht zu unsicher zu erscheinen und das Gröbste zu verhindern.

Ob dann nachher wirklich was passiert, das hängt dann im Wesentlichen davon ab
- wie wir Anwender (= Systemadministratoren) uns verhalten, welche Entscheidungen wir treffen und
- welcher Firma wir Glauben schenken / vertrauen, dass Ihre Installer / Treiber / Programme nix kaputtmachen bzw die Sicherheit nicht kompromittieren.

Gewissen Firmen vertraue ich:  RME, Steinberg ..

Bei OpenSource ist es bereits ein zweischneidiges Schwert:
1. wer hat schon die Zeit / das know-how für eine security review der sourcen
2. wer garantiert Dir, dass die zum Download angebotenen Programme den sourcen entsprechen
3. woher weiß man, dass es keine Sicherheitslücken gibt
Hier ist das mehr ein "common trust" Modell: verwenden viele und bisher keine negative Presse.

Noch schwieriger bei Programmen, zu denen es keine Sources gibt, wo man nur den ausführbaren code einer sonst unbekannten Firma hat.

Bei manchen Antivirus Lösungen gibt es deshalb ja auch richtige Ratings, wieviele Anwender das Tool schon verwenden (ohne dass Probleme bekannt geworden sind).

Ein schwieriges Thema, mit kontroversen Meinungen dazu.
Ich würde es so zusammenfassen, dass sich alle dessen bewußt sind, dass man ganz ohne Schutz nicht auskommt, wenn der Rechner am Internet betrieben wird. Aber selbst ohne Internet - über Datenträger, CD, USB Stick - kann man sich was einfangen.

Größere Firmen, denen natürlich auch mehr an einem sicheren IT-Betrieb liegt, erlauben es deshalb noch nicht einmal, USB Sticks an Firmencomputer anzuschliessen. Da müssen Sticks und daten dann erstmal über "Virenschleusen" (2 PCs und unterschiedliche Anti Virus Lösungen) geprüft werden, bevor man den anschliessen darf, sonst gibt es fürchterlichen Ärger.

Das Thema hat sich m.E. auch im Laufe der Zeit gewandelt:
1. bei Windows: früher war der Windows Defender und der interne Firewall noch nicht so gut, der hat sich aber inzwischen sehr gemausert.
2. bei Apple: Apple ist im Vergleich zu Windows immer noch nicht so weit verbreitet. Aber ich habe schon den Eindruck, dass man auch hier Systemsicherheit ernster nehmen sollte, weil es den einen oder anderen Virus oder Trojaner auch für Apple gibt.

Ich kann Dir nur konkret sagen, wie ich es auf meinen privaten Windows System halte.

1. Ich habe unter Windows 10 Pro nun sowohl Norton als auch Kaspersky entsorgt, weil der Windows Defender inzwischen eine sehr gute Reputation hat und das System bei weitem nicht mehr so weit ausbremst.

2. Windows 11 werde ich nicht einsetzen, weil es noch zu frisch ist und wg. eines neuen Security Modells einfach für Privatanwender überzogene Anforderungen an die Leistungsfähigkeit Deiner Rechner HW insbesondere die Leistungsfähigkeit Deiner CPU hat. Rechner mit nur 5-6 Jahre alten CPUen (gute 6-Kerner von Intel und AMD, auch meine gute Xeon CPU)  kannst Du dann auf den Müll schmeissen, weil die von Microsoft nicht mehr unterstützt werden.
Meine Parallelinstallation funktioniert vermutlich auch nur deshalb, weil das Security Feature mit der erkannten HW abgeschaltet ist. Da ist Microsoft noch nicht zurückgerudert, offiziell dürfte mein System so noch nicht mal booten, wenn es da nicht ein paar Registry tricks gäbe. Wollt halt nur mal sehen, wie sich 11 anfühlt.

Zurück zu Antivirus & Co und Performance:

Ich hatte bislang unter Windows 10 immer noch hier und da meine Problemchen mit spontanen Audio Aussetzern, die ich erst kürzlich per Zufall in den Griff bekommen habe, es lag am Ende nur noch an Energiesparfunktionen und Einstellungen meiner nVidia Graffikkarte.

Zuvor hatte ich Netzwerk Treiber und meine Kaspersky Internet Security Suite im Verdacht. Und es ist tatsächlich so, dass Du bei kleinen ASIO buffersizes echt Probleme mit DPC Latenzen bekommst. Ich dachte erst, das käme vom Netzwerktreiber, nein die DPC Latenzen und Audio Aussetzer waren durch Kaspersky verursacht und Norton war da noch schlechter.
Offensichtlich hat das Scannen der Netzwerk Payload das Paket Forwarding verzögert, so dass die DPC Latenz im Netzwerk Treiber angezeigt wurde, aber der war es nicht Schuld.

Erst nachdem ich wieder auf den ganz normalen Windows Defender umgestiegen bin, konnte ich beispielsweise 64 Internet Seiten über Fotographie (mit viel Grafik) im Firefox auf einen Schlag laden, ohne dass es zu hohe DPC Latenzen oder gar Audio Aussetzer bei geringsen ASIO buffersizes (32 samples @single speed) gab.
Und das ist nunmal mein Performance Anspruch an ein gutes Computer System für Musikhören und realtime Audio Bearbeitung und mit den hervorragenden RME Treibern auch sehr gut möglich, wenn der Rechner gut aufgesetzt ist (und keine "Schrott SW/Treiber" im Einsatz sind).
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich sehr froh darüber bin, dass der Microsoft Defender so gut geworden ist und eine Antivirus / Internet Security Lösung kommt mir hier so schnell nicht mehr ins Haus.

Und das ist eine Entscheidung, die ich so treffen musste, damit realtime-audiobearbeitung und Musikhören einfach wieder problemlos funktioniert. Andere Leute haben vielleicht andere Anforderungen / Ansichten oder es macht ihnen nichts aus mit einer ASIO Buffersize von >= 256 zu fahren ... Ich wollte es aber wieder so performant haben wie früher.
Seltsamerweise funktionierte das früher mit Windows 7 und älteren Versionen von Norton auch viel besser. Da hat sich wohl im Laufe der Zeit einiges geändert, vielleicht gibt es inzwischen einfach mehr Virenpattern, dass Scans per se mehr Zeit erfordern.

Nochmal zum Stichwort Vertrauen. Ich habe lange gezögert, das tool powermizer eines russichern Entwicklers einzusetzen, um das Energiesparen auf der nVidia Karte abzuschalten. Aber am Ende bin ich froh, dass ich endlich nach langer Zeit das System wieder so im Griff habe, so wie es früher unter Win7 (mit leicht anderer HW Zusammenstellung was GPU angeht) der Fall war. Keinerlei Audio Aussetzer mehr selbst bei kleinsten ASIO Buffersizes und selbst bei Netzwerklast.

Also bei Windows lautet meine neue Empfehlung: nimm einfach den Microsoft Defender und browse nicht auf jeder Schrottseite rum.

Ich hoffe ich konnte meine Entscheidung für Windows Defender für ein Windows System einigermaßen verständlich machen.

Bei Apple kann ich Dir nicht sagen, ob die "Boardmittel" ausreichen oder ob man da sowas zukaufen müsste.
Da bei Dir ja vor allem auch Audio weiterhin gut funktionieren soll, würde ich da mal die Systemhäuser in dem Bereich fragen, die Apple für Audio verkaufen / empfehlen. Die müssen den Kunden schließlich auch was zum Thema Sicherheit sagen können.

Das mit Kaspersky ist interessant und gerade wo Du es sagst: Das Programm könnte eventuell mir S1 madig gemacht haben. Also S1 hat bei mir immer Probleme gemacht. Ich hatte Kaspersky. Mit Reaper gab es nie Probleme bei der Performance. Mein Verdacht ist allerdings zudem, dass S1 Multi CPUS nicht unterstützt. Reaper macht es hingegen schon. Vielleicht war aber Kaspersky der Übeltäter. Habe ich nie getestet!

Rein aus Interesse. Wozu wird diese Apple-ID eigentlich benötigt ? Hat das was mit den Third Party Extensions zu tun oder ist das eine andere Baustelle ?