Topic: ADI-2 Pro FS R als reiner Kopfhörerverstärker

Hallo,

Dieses Setup macht zwar dauerhaft keinen Sinn, aber ich fand mich letztens in der Situation, dass ich in einer hifi-Kette schauen musste, ob der DAC oder der Verstärker kaputt sind, also habe ich mal den Adi-2 dazwischengehängt.

Einmal als DAC und danach dann gespeist vom analog Input und vorne auch analog wieder raus…

Zu meinem Erstaunen haben Änderungen an der EQ Einstellung auch gegriffen, also habe ich mal ins Signalflussdiagramm geschaut:


Beim „einfachen“ Adi-2 DAC gibt es keine analogen Eingänge, da ist der der Fall klar - aber bei den Modellen, die analoge Eingänge haben, geht alles erstmal durch eine ADC-Sektion.

War da der Gedanke, dass man lieber alle Funktionen des DSP in jeder Situation bereitstellt, oder wäre es einfach zu komplex gewesen, dafür einen komplett analogen Signalpfad bereitzustellen, entweder als einziger weg oder vielleicht sogar wählbar?

Re: ADI-2 Pro FS R als reiner Kopfhörerverstärker

Wenn Du keine DSP-Funktionen nutzt, sind sie auch nicht im Signalweg.

Re: ADI-2 Pro FS R als reiner Kopfhörerverstärker

joachim.herbert wrote:

Wenn Du keine DSP-Funktionen nutzt, sind sie auch nicht im Signalweg.


Das ist klar smile aber laut Diagramm geht es so oder so durch einen ADC, und das hat mich doch etwas überrascht - wenn ich schon den DSP nicht nutze, ist die Konvertierung ja unnötig.

4 (edited by ramses 2023-10-21 08:31:45)

Re: ADI-2 Pro FS R als reiner Kopfhörerverstärker

wagninger wrote:
joachim.herbert wrote:

Wenn Du keine DSP-Funktionen nutzt, sind sie auch nicht im Signalweg.

Das ist klar smile aber laut Diagramm geht es so oder so durch einen ADC, und das hat mich doch etwas überrascht - wenn ich schon den DSP nicht nutze, ist die Konvertierung ja unnötig.

Das ist nun mal das Konzept bei dem Gerät, dass alle analogen Signale erst mal AD-gewandelt werden, so wie es die Blockschaltbilder auch zeigen.

Meines Wissens hat nur der ADI-2 FS das Feature analog pass-through, siehe auch diese Skizze hier im Thread, rechts unter Analog Bypass:  https://forum.rme-audio.de/viewtopic.ph … 61#p209061

Da sieht man dann auch schön, was das in einem Set-up bewirkt; verträgt auch höhere Pegel, so man das braucht.

BR Ramses - UFX III, 12Mic, XTC, ADI-2 Pro FS R BE, RayDAT, X10SRi-F, E5-1680v4, Win10Pro22H2, Cub14

5 (edited by KaiS 2023-10-22 00:03:28)

Re: ADI-2 Pro FS R als reiner Kopfhörerverstärker

wagninger wrote:

… laut Diagramm geht es so oder so durch einen ADC, und das hat mich doch etwas überrascht - wenn ich schon den DSP nicht nutze, ist die Konvertierung ja unnötig.

Der Haupt-Zweck des ADI-2 ist ja auch nicht der eines rein analogen Kopfhörerverstärkers oder Preamps – davon gibt es ja auch genügend in allen Preisklassen.


Was die ADI-2 Serie einzigartig macht, ist die Kombination von universellen Schnittstellen, DSP, Digitalwandler und Line-/Kopfhörerverstärker, und die totale Optimierung der aus der Verbindung resultierenden Vorteile.

Bei Sampleraten ab 88.1 kHz und höher ist der ADI-2 meiner Erfahrung nach auch vollständig transparent.
Ich nutze den ADI-2/4 Pro SE z.B. als Phono-Vorverstärker mit Kopfhörern, bei 192 kHz Samplerate.


Die Zahl analoger Quellen für Musik ist heute auch sehr klein geworden.

Zudem muss man sich vor Augen führen, das selbst analoge Schallplatten seit ca. 1980 beim Schnitt der Lackfolie meist keinen rein analogen Signalpfad mehr benutzen:

- Das Preview-Signal zur Steuerung der Füllschrift wird erzeugt, indem das Schnittsignal durch ein digitales Delay geführt wird.

- Bei High-End Pressungen z.B. von MFSL werden die Originalbänder auf DSD digital zwischengespeichert, da man diese nicht mehr wiederholt abspielen kann.

Das sind nur zwei Beispiele, also, keine Angst vor hochwertiger Digitalisierung.

6 (edited by ramses 2023-10-21 10:13:40)

Re: ADI-2 Pro FS R als reiner Kopfhörerverstärker

+1 Danke für den Beitrag.

BR Ramses - UFX III, 12Mic, XTC, ADI-2 Pro FS R BE, RayDAT, X10SRi-F, E5-1680v4, Win10Pro22H2, Cub14

Re: ADI-2 Pro FS R als reiner Kopfhörerverstärker

KaiS wrote:

keine Angst vor hochwertiger Digitalisierung.


da bin ich weit davon entfernt smile war mehr eine Interessensfrage als ein "oh mein Gott, wie konnte man sich so etwas erlauben!" Post, man könnte RME ja durchaus unterstellen, dass sie wissen, was sie da machen.