Topic: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Liebes Forum,

ich wollte gerade erstmals eine E-Gitarre über den Instrument-Input des Babyface aufnehmen. Normalerweise lasse ich für die spätere Bearbeitung etwa 6db Headroom. Wenn ich allerdings meine Gibson Les Paul Studio anschließe, kratzt das Input-Signal auch bei komplett heruntergedrehter Eingangsverstärkung bereits an der Clipping-Grenze. Das dürfte zwar normalerweise nicht zum Problem werden, weil ich die Saiten selten mit voller Gewalt anschlage, aber ich habe trotzdem die Sorge, dass ich ungewollte Peaks erzeuge. Es gibt ja durchaus Humbucker, die noch mehr Output erzeugen als der 498T Alnico an meiner Les Paul. Dann wäre das Recording mit dem BF unmöglich. Mit einer Single Coil-Stratocaster hatte ich übrigens wie erwartet keine Probleme.

Wie also kann ich den Pegel reduzieren? Warum kann man den Input Gain am Instrumenteneingang nicht unter 9 dB reduzieren? Als ich früher noch über eine DI-Box in den Mic-In meines anderen Interfaces gegangen bin, hatte ich ähnliche Probleme, konnte aber schlicht einen -20db Pad-Schalter an der DI-Box drücken.

Schon einmal vielen Dank
M.

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Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Weil hier bereits die Eingangsstufe vor der Gainregelung übersteuert.

Regards
Matthias Carstens
RME

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Tut mir leid, aus dieser Antwort werde ich leider nicht schlau. Worauf bezieht sich das?

Gruß
M.

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Ganz einfach, der Ausgangspegel der Gitarre ist zu hoch für die Eingangsstufe des BF. Gibt's für E-Gitarren keinen Kabeladapter mit eigebautem Dämpfungspad, so wie es bei teuren Mikros (z.B. Schoeps) ein Dämpfungsglied zum dazwischenstecken gibt?

mfg

moritzheinz

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Heißt das, dass bei der Konstruktion des BF ein Fehler gemacht wurde? Gitarrenabnahmen sollten doch eines der häufigsten Anwendungsgebiete des Instrumenteneingangs sein, und eine Gibson Les Paul ist ja keine exotische Gitarre mit ungewöhnlichem Output. Es ist schon absurd: ich bin so nahe an der Clipping Grenze, dass ich nicht mal mehr dickere Saiten aufziehen dürfte.

So ein Dämpfungspad kenne ich bislang nur von einer DI-Box. In diesem bekannten Fall kommt eine gewisse Klangfärbung dazu, weil die Dämpfung nicht komplett linear ist. Das ist nicht, was ich will. Ich habe früher nur über die DI-Box aufgenommen, weil der Inst-Eingang meines alten Interfaces extrem gematscht hat und dumpf war. Ein besserer Inst-In war also durchaus einer der Gründe für den Kauf eines neuen Interfaces.

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Falls du ein Volumepoti an der Gitarre hast, benutze dieses, das ist genauso gut wie ein Pad  - sogar besser, denn du kannst es stufenlos verstellen.

viele Hrüße,
Hermann

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Aber färben diese Potis nicht stark? Clapton nutzte diesen Effekt doch für seinen berühmten "Woman Tone". Ich hab immer das Gefühl, dass Volumepoti-Benutzung zu einem unschönen Höhenverlust führt.

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Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Das BF arbeitet nicht anders als Millionen Effektgeräte. Es hat sogar noch einen etwas höheren unverzerrten Eingangspegel (weil es mit 10 V arbeitet und perfekt symmtriert ist, also den Aussteuerungsbereich auch bestmöglich ausnutzt). Tatsache ist, das im Normalfall die Dynamikspitzen einfach abgeschnitten werden, was niemand merkt (welcher Treter hat schon ordentliche Level Meter). Und es zerrt nicht, das würde es nur bei längerer Übersteuerung tun. Können Sie selber testen, einfach etwas Gain geben.

Kurz: Entweder ist Ihre Gitarre eine seltene Ausnahme, oder defekt (Resonanzüberhöhung), oder das BF ist defekt. Letzteres ist einfach zu testen: Musik mit 1:1 Pegel auf dem Kopfhörerausgang abspielen, mit Klinkenkabel auf den Inst-Eingang geben. Da der Kopfhörerausgang einen etwas geringeren Pegel liefert als der Inst-Eingang verträgt sehen Sie in TM diesen Unterschied in den Level Metern. Keinesfalls darf bei diesem Test der Input übersteuern.

Regards
Matthias Carstens
RME

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Vielen Dank für die Erklärung. Das werde ich heute Abend testen.

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Entschuldigung, ich muss noch einmal nachfragen: was meinen Sie mit 1:1 Pegel? Und um wieviel db leiser sollte das Signal am Ende am Inst-Eingang sein?

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

1:1 heißt alle Pegel in Totalmix auf 0 dB. Einen genauen Wert hab ich nicht zur Hand, steht sicher im Handbuch. Aber Haupsache ist ja, daß es nicht eingangsseitig übersteuert, dann wäre was nicht in Ordnung.

mfg
Daniel Fuchs
RME

Regards
Daniel Fuchs
RME

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Ich habe den Test gemacht und konnte keinen Fehler am BF feststellen. Die Signalspitzen kommen am Inst-In etwa 3db leiser an, als sie aus dem Kopfhörer-Ausgang geschickt werden. Ist das der normale Wert? Keine Übersteuerung.

Vielen Dank für die Hilfe. Es scheint, als hätte meine Gitarre tatsächlich einen ungewöhnlich hohen Output. Mal sehen, was sich da machen lässt. Eigentlich habe ich kein Interesse, die Gibson-Tonabnehmer durch weniger "heiße" zu ersetzen. Ich werde meine Recherche mal in einem Gitarrenforum fortsetzen. Für weitere Hinweise oder Lösungsvorschläge bin ich aber natürlich auch hier dankbar.

M.

Re: Zu hoher Pegel am Instrument-Input des Babyface

Menosgada wrote:

Ich habe den Test gemacht und konnte keinen Fehler am BF feststellen. Die Signalspitzen kommen am Inst-In etwa 3db leiser an, als sie aus dem Kopfhörer-Ausgang geschickt werden. Ist das der normale Wert? Keine Übersteuerung.

Scheint plausibel...


mfg
Daniel Fuchs
RME

Regards
Daniel Fuchs
RME